Leben nach und mit dem Verlust

15.11.2024

Ein Nachmittag für Trauernde in Dransfeld

„Leben nach und mit dem Verlust“

Am Donnerstag, den 14. November, fand im Gemeinderaum St. Martini in Dransfeld ein Nachmittag für Trauernde unter dem Thema „Leben nach und mit dem Verlust“ statt. Dank der engagierten Vorbereitung und liebevollen Begleitung durch das Team vom „Ambulanten Hospizdienst Alpha“ wurde dieser Nachmittag zu einem wertvollen Erlebnis für alle Beteiligten. Das Trauercafé, das in dieser Form erstmalig in Dransfeld angeboten wurde, richtete sich an Menschen, die einen geliebten Angehörigen verloren haben und nach einem Ort der Begegnung und des Trostes suchten.

Die Veranstaltung wurde von Eva Maschinski, Koordinatorin des „Ambulanten Hospizdienstes Alpha“, gemeinsam mit Manfred Choryza und Dunja Christokat vom Team „Trauercafé Alpha“ begleitet. Durch ihren behutsamen und respektvollen Umgang gelang es ihnen, eine offene und vertrauens-volle Atmosphäre zu schaffen, die den Teilnehmenden ermöglichte, ihre Ge-fühle und Gedanken zu teilen, ohne sich rechtfertigen oder erklären zu müssen. Die einladende und mitfühlende Haltung unserer Ehrenamtlichen machte es den Trauernden leichter, über ihre Verlusterfahrungen zu sprechen und sich verstanden zu fühlen.

Ein besonderes Element dieses Nachmittags war eine kreative Aktion, bei der die Trauernden sogenannte „Erinnerungssteine“ bemalten. Die Idee da-hinter war, den Trauernden einen persönlichen, bleibenden Ausdruck für ihre Erinnerungen und Gefühle zu geben. Auf einer vorbereiteten Tafel lagen Natursteine in verschiedenen Formen und Größen bereit, und es gab eine Aus-wahl an Farben und Stiften. Jeder konnte sich einen Stein aussuchen und ihn so gestalten, dass er die Erinnerung an den verstorbenen Menschen wider-spiegelte.

Einige der Teilnehmenden wählten leuchtende Farben und malten Symbole, die ihnen Trost spendeten – ein Herz, eine Blume. Andere gestalteten ihre Steine mit besonderen Mustern oder Worten, die sie an den geliebten Menschen erinnerten. Während der Aktion entstand eine besonders stille und konzentrierte Atmosphäre. Viele nutzten die Zeit für eine Art stille Zwiesprache mit dem Verstorbenen, und die kreativen Prozesse brachten eine tiefe Ruhe in den Raum. Am Ende hielten alle ihren individuellen Erinnerungsstein in den Händen – ein Symbol, das sie an diesen Tag und die fortdauern-de Verbindung zu ihrem geliebten Menschen erinnern sollte.

Für viele der Anwesenden war es besonders wichtig, das Gefühl der Gemeinschaft zu erleben und zu spüren, dass sie in ihrer Trauer nicht allein sind. Das Treffen bot die Möglichkeit, zu reflektieren, was es bedeutet, mit dem Verlust zu leben, und wie jeder Einzelne auf unterschiedliche Weise Wege finden kann, Trost und Kraft zu schöpfen. Die Teilnehmenden konnten sich gegenseitig inspirieren und stärken und den Raum für wertvolle Gespräche nutzen. Einige wählten bewusst das stille Zuhören, während andere bereit waren, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen – in jeder Form konnten die Teilnehmenden Trost und Verständnis erfahren.

Da dieses Trauercafé in Dransfeld einmalig stattfand, haben wir die Teil-nehmenden auf die Möglichkeit hingewiesen, zukünftig die regelmäßigen Trauercafés in Hann. Münden oder Göttingen zu besuchen, um weiterhin einen geschützten Raum für Austausch und Trauerarbeit zu haben. Beide Orte bieten für Trauernde ein offenes Angebot, sich zu begegnen, sich zu unter-stützen und Kraft aus den Gesprächen zu ziehen.

Wir haben allen Trauernden, die diesen besonderen Nachmittag in Dransfeld besucht haben, Mut und Zuversicht zugesprochen. Die Trauer sei ein mutiger Weg, auf dem jede Erinnerung und jeder Gedanke ein wichtiger Teil des Abschiedsprozesses ist. Wir erinnerten die Teilnehmenden daran, dass alle Ge-fühle ihren Platz haben und genau so richtig sind, wie sie empfunden werden. Trost könne man in den Menschen und Erinnerungen finden, die einem nahestehen, und gerade in Zeiten der Trauer sei es wichtig, sich von diesen stützen und ermutigen zu lassen.

Mit Geduld und in kleinen Schritten, sei es möglich, das Leben nach einem Verlust wieder anzunehmen – jeder in seinem eigenen Tempo. Die helfenden Hände, die sich einem auf diesem Weg entgegenstrecken, sollten dabei als wichtige Begleiter angenommen werden. Die Liebe zum verstorbenen Menschen bleibe in jedem lebendig und sei eine Kraftquelle, die auch weiterhin Halt geben und Orientierung schenken kann. In den Erinnerungen mögen die Trauernden Trost und Frieden finden und mit der Zeit die nötige Kraft, die Trauer zu bewältigen. Der wichtigste Gedanke dabei: Auf diesem Weg sind sie nicht allein.

Ein besonderer Dank gilt unseren ehrenamtlichen Unterstützenden vom „Team Trauercafe des Ambulanten Hospizdienst ALPHA“, deren Bereitschaft und Engagement dieses Angebot erst möglich machen. Mit ihrer ein-fühlsamen Begleitung, ihrem offenen Ohr und ihrer wertvollen Präsenz geben sie den Trauernden Halt und zeigen, dass sie nicht allein sind. Gerade in der Trauerarbeit ist es oft der unaufdringliche Beistand, der eine große Wirkung entfaltet und den Trauernden hilft, das Gefühl von Isolation zu überwinden.

Ihr Einsatz und die liebevolle Arbeit, die in die Organisation und Durchführung dieses Nachmittags geflossen ist, haben den Anwesenden Mut und Trost geschenkt. Im Namen unseres gesamten Teams möchten wir uns von Herzen für die Hingabe und das Mitgefühl bedanken, die Sie bei jeder Begegnung mit den Trauernden aufbringen. Dank Ihrer Unterstützung können wir Menschen auf ihrem individuellen Weg der Trauer einfühlsam begleiten.

 

 

Kontakt:               Ambulanter Hospizdienst Alpha, Hann. Münden
Telefon:                0551 – 38905 468 oder 0551 – 38905 469
E-Mail-Adresse:   alpha.muenden@evlk.de
Internet:               www. Beratungsstelle-alpha.org

Manfred Choryza
Team Trauercafe
Ambulanter Hospizdienst Alpha